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Jenseits der Signalbalken: RSSI, RSRP, SINR & andere wichtige Metriken verstehen

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June 17, 2025

Signalbalken wirken einfach – aber zeigen sie wirklich das ganze Bild? In der IoT-Welt reicht eine bestehende Verbindung allein nicht aus. Die Qualität dieser Verbindung zu verstehen, ist ebenso wichtig. Deshalb bietet Teltonika nicht nur industrielle Netzwerklösungen, sondern auch das Wissen und die Tools, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Alles beginnt mit dem Verständnis mobiler Signalmetriken.

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Ihre Verbindung hängt von mehreren Faktoren ab – darunter Ihr Router, der Netzbetreiber und die physische Umgebung. Selbst wenn Ihr Gerät einen starken RSSI-Wert von z. B. –68 dBm anzeigt, bedeutet das nicht unbedingt gute Leistung. Warum? Weil andere Faktoren wie Netzüberlastung, Wetterbedingungen und Entfernung zum Sendemast die Performance beeinträchtigen können. Deshalb verlassen wir uns nicht nur auf Signalbalken oder eine einzelne Metrik.

Wir kombinieren RSSI, RSRP, RSRQ und SINR, um ein umfassendes Bild der Verbindungsqualität zu erhalten. Nur durch die Betrachtung aller Parameter können Sie die Leistung wirklich einschätzen und steuern. Für Profis zählt Genauigkeit. Lassen Sie uns die Generationen im Einzelnen betrachten.

2G: MESSUNG DES RSSI-WERTS  

In 2G-Netzen bleibt RSSI die primäre und oft einzige verfügbare Kennzahl. Sie misst die Signalstärke (dBm), die das Modem vom nächsten Sendemast empfängt. Das ergibt einen groben Hinweis auf die Signalstärke – jedoch nicht auf deren Qualität. 

Pfad im WebUI: Status → Netzwerk → Mobilfunk

Wenn Ihr Gerät bei RMS registriert und online ist, können Sie über das RMS-Interface remote darauf zugreifen. 

Obwohl RSSI einen Überblick gibt, sagt es nichts aus über Störquellen, Rauschen oder Netzbelastung. In 2G-Netzen, in denen keine erweiterten Metriken verfügbar sind, bleibt RSSI Ihr Hauptindikator.

Für stabile 2G-Abdeckung sollte die Signalstärke idealerweise besser als –70 dBm sein. Prüfen Sie die untenstehende Tabelle, um Ihre Signalqualität zu bewerten. 

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3G: KOMBINIERTE MESSUNG VON RSSI, EC/IO und RSCP

3G-Netze verwenden drei Parameter: RSSI, Ec/Io und RSCP. RSSI arbeitet ähnlich wie in 2G. Ec/Io misst das Verhältnis von Nutzsignal zu Störungen. RSCP gibt die Signalstärke nach der Verarbeitung durch das Netz an.

Pfad im WebUI: Status → Netzwerk → Mobilfunk

Wenn Ihr Gerät bei RMS registriert ist, können Sie über das RMS-Interface remote darauf zugreifen.

Verlassen Sie sich bei der 3G-Optimierung nicht allein auf RSSI. Ein starker RSCP-Wert kombiniert mit sauberem Ec/Io sorgt für geringe Latenz, stabile Verbindungen und konstanten Datendurchsatz. Sehen Sie sich die folgende Abbildung an, um sich ein vollständiges Bild von Ihrer Verbindung zu machen.

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4G & 5G: MESSUNG VON RSSI, RSRP, RSRQ UND SINR

Für 4G und 5G wird die Signalstärke und -qualität anhand von vier Hauptkennwerten gemessen. RSSI zeigt die gesamte Signalstärke von 4G und 5G an, beinhaltet jedoch auch Störungen. RSRP misst die Stärke des nützlichen Signals. RSRQ zeigt an, wie „sauber“ das Signal ist – vergleichbar mit Ec/Io bei 3G. SINR vergleicht Ihr Signal mit möglichen Störungen – je höher der SINR-Wert, desto schneller und stabiler ist die Internetverbindung.

So überprüfen Sie das 4G/5G-Signal Ihres Routers. Melden Sie sich im WebUI Ihres Routers an und navigieren Sie zu:

Status -> Netzwerk -> Mobilfunk

Ist Ihr Gerät bei RMS registriert und online, können Sie über das WebUI-Symbol in RMS die Oberfläche auch aus der Ferne aufrufen.

Beispielwerte eines Routers:

RSSI: –68 dBm

RSRP: –56 dBm

RSRQ: –16 dB

SINR: –1.8 dB 

Oberflächlich betrachtet sieht RSSI gut aus, aber SINR und RSRQ deuten auf eine schlechte Verbindung hin. Ursache könnten Entfernung oder Störquellen sein. In der nachstehenden Tabelle finden Sie eine vollständige Übersicht über Ihre Verbindung.

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WEITERE METHODEN ZUR SIGNALPRÜFUNG

LEDs am Router: Zeigen Signalstärke in Balkenform ähnlich wie Smartphones. Diese zeigen zwar keine exakten Werte an, aber sie stellen die RSSI-Stärke in Balken dar, ähnlich wie bei einem Mobiltelefon.

Kommandozeile: Verwenden Sie den Befehl gsmctl -q über CLI.  Ein Befehl, der direkt mit dem Modem des Routers interagiert, in AT-Befehle übersetzt wird und lesbare Ergebnisse zurückgibt - ideal für die Überprüfung Ihres Signals für die Automatisierung, Fernüberwachung oder Headless-Setups.

Greifen Sie auf CLI über System → Wartung → CLI zu.

Anmelden mit Benutzername (root) und Passwort.

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Sobald Sie angemeldet sind, geben Sie den folgenden Befehl ein:

gsmctl -q

Daraufhin wird eine detaillierte Tabelle mit der Signalstärke und den Qualitätsdaten angezeigt.

WARUM SIGNALVERSTÄNDNIS WICHTIG IST

Signalmetriken zu verstehen, ist entscheidend für stabile Betriebsabläufe. Ausfälle, Interferenzen und langsame Verbindungen können die Produktivität gefährden.

Mit Teltonika-Geräten überwachen Sie alle Werte bequem im WebUI oder über Remote Management System (RMS). Sie können so Installationen optimieren oder aus der Ferne überprüfen. 

TIPPS ZUR SIGNALVERBESSERUNG

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✔️Platzieren Sie Ihren Router und die Antenne dort, wo das Signal am stärksten und am wenigsten blockiert ist – typischerweise in Fensternähe oder weiter oben. Vermeiden Sie physische Hindernisse wie dicke Wände, Bäume oder Gebäude, die das Signal beeinträchtigen könnten.

✔️Stellen Sie sicher, dass die Antennenanschlüsse an Ihrem Router fest und sicher sitzen – lockere Verbindungen können die Signalqualität erheblich beeinträchtigen.

✔️Wenn Sie trotz optimaler Platzierung und Hardware weiterhin eine schlechte Verbindung haben, ziehen Sie in Betracht, zu einem Anbieter mit besserer Netzabdeckung in Ihrer Region zu wechseln.

DIE BEDEUTUNG VON SIGNALSTÄRKE

Von Smart Cities bis Industrie und Automatisierung, zuverlässige Konnektivität beginnt beim Signal. Wer die richtigen Metriken kennt, trifft bessere Entscheidungen und sorgt für stabile Systeme.

Teltonika liefert nicht nur Hardware – wir geben Ihnen auch die Einblicke und Tools, um jede Verbindung erfolgreich zu gestalten. Bereit für Ihr nächstes Projekt? Kontaktieren Sie uns! 

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